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Mittwoch, 16. April 2008

Was Schlagzeilen versprechen

Manche Schlagzeilen in Zeitungen und anderen Medien lesen sich für einen Liberalen erst mal gut. Manchmal werden diese wohlklingenden Schlagzeilen leider im dazugehörigen Artikel gleich wieder relativiert, weil die Schlagzeile eine mediale Übertreibung war oder nur ein ideologischer Aufschrei, wie z.B.: "Neoliberale Reformen angekündigt" oder "Schreckliche Politiker wollen weniger Staatswirtschaft", die sich nachher nur als Mini-Reförmchen oder sogar das Gegenteil erweisen.
Manch andere dieser Schlagzeilen wird jedoch durch eine wirkliche Tatsache gerechtfertigt. Dann aber muss man hoffen, dass diese Versprechung, die einem diese Ankündigung aus der politischen Herrschaft macht, auch eingehalten wird.

Letztens gleich zwei angenehme Schlagzeilen über die bayerische Politik gelesen (von der aus opportunistischen Gründen, nicht aus liberalen Überzeugungen heraus, erlassenen Abmilderung der Anti-Raucher-Gesetzgebung abgesehen):

Polizeieinsatz im Ausland
Die Drückeberger aus Bayern
Auslandseinsätze deutscher Polizisten gelten als hochgefährlich und äußerst wichtig zugleich. Doch ausgerecht das Land, das als Vorkämpfer in Sachen Recht und Ordnung bekannt ist, drückt sich: Bayern.


Quelle: Süddeutsche Zeitung

und

Beckstein will ARD und ZDF im Internet Grenzen setzen
[ug] Frankfurt/Main - Der bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) will ARD und ZDF bei ihren Internet-Angeboten Grenzen ziehen.

"Eine öffentlich-rechtlich finanzierte unmittelbare Konkurrenz zu den Angeboten der Printmedien kann es nicht geben", sagte Beckstein der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochausgabe). "Die Verlage haben nun einmal nicht den Vorteil, dass sie ihre Angebote wie ARD und ZDF von Gebührenzahlern finanziert bekommen."


Das klingt doch mal nach sauberer Ordnungspolitik und marktwirtschaftlicher Freiheit im Internet-Medien-Bereich.

Leider wird der schöne Ansatz danach wieder etwas relativiert, aber der schöne Ansatz von einer Reform des Staatsfernsehens bleibt:
"Ich kann es durchaus verstehen, dass die Verlage in den Angeboten von ARD und ZDF im Internet eine echte Wettbewerbssituation sehen - wenn es um journalistische Texte geht, aber auch um all den Service und die Ratgeber-Dienstleistungen, die angeboten werden - auf dem Printmarkt wie im öffentlich-rechtlichen Fernsehen", sagte Beckstein. "Da muss ich nur auf die Unzahl von Kochsendungen schauen." Für ihn sei der entscheidende Punkt: Entspricht das, was ARD und ZDF anbieten, dem spezifischen öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag oder nicht? Hier müssten sich die Sender eine Grenzziehung gefallen lassen. Nicht jedes Ratgeber-Angebot zu Haus und Hof, Garten und Herd falle unter den öffentlich-rechtlichen Auftrag zu Grundversorgung.

Quelle: digitalfernsehen.de

Dass die öffentlich-rechtlichen längst zu einem großen Teil - durch Zwangsgebühren aka Steuern finanzierte - Staats-Unterhaltungskonzerne sind, wird leider weiterhin von der Politik so hingenommen. Der Machteinfluss der großen Parteien über die Landesanstalten der ARD, über das durch Parteienproporz gelenkte und damit zum Politikum gemachte ZDF und die Kontrolle über den Geldhahn der Staatssender, geht den meisten Politikern doch über ordnungspolitische/marktwirtschaftliche (Trennung von Wirtschaft und Politik) Ideale und über die Wichtigkeit von Gewaltenteilung und -kontrolle in einem Rechtsstaat.

Trotzdem klangen beide Schlagzeilen mal immerhin fast nach einem liberal-konservativen Frühling.

Sonntag, 13. April 2008

Ein Zeichen setzen zu jeden Preis

Seitdem es in 1994 in Montreal bei der Klimakonferenz zu Gewaltausbrüchen kam, dürfte es Jedem klar sein das Umwelthysteriker keine friedensliebenden "Bunnyhuggers"in Denims und Sandalen sind, die es mit dem gut gemeinten Idealismus vielleicht mal übertreiben, aber trotzdem harmlos sind.

Vielleicht hätte uns das Das DDT Verbot 1972 schon wachrütteln sollen, aber damals glaubte man noch Menschen die sich als Wissenschaftler ausgaben. Die Gewalt in Montreal war schon was anderes.

Wie kaltblütig die Ökofaschisten ihr Ziel nachgehen zeigt wieder die Tatsache das weltweit Grundnahrungsmittel in einen Jahr um mehr als 50% gestiegen sind, nicht zuletz weil man Mais zu Sprit verarbeitet oder die Flächen die für Reis oder Kartoffeln benötigt werden für Pflanzenöle benutzt damit man in Europa den Sprit damit verlängern kann, was das dazu führt das der Sprit hier teurer wird.

Es ist eine Tatsache, bei uns soll der Sprit soll teurer gemacht werden, das zu erreichen müssen Grundnahrungsmittel weltweit viel teurer werden, ein Stück Land das ausreicht für einen Menschen ein Jahr lang genug zu essen zu produzieren, reicht für zweimal voll tanken bei einen SUV zum Beispiel.

Siggie Pop, Sigmar Gabriel hat bei uns erstmal auf Ökosprit verzichtet, weil mehr als eine Millionen Autos ihn nicht verkraften können, das wäre ein zu hoher Stimmenverlust. Wären es weniger als eine Millionen arme Schlucker in Deutschland die sich nicht erlauben können ihr überaltetes Auto zu ersetzen, dann hätte er es voll durchgezogen, hohe Sprit kosten mit den Leben der Armen in der dritten Welt erkauft. Aber es hätte ein Zeichen gesetzt. das ist wichtig. Wie viele Menschen dafür sterben ist den Ökos grundsätzlich egal. Immer wieder das Prinzip: "Macht zu jeden preis wird angewendet.

Ökosprit ist noch nicht vom Tisch, obwohl die erste Regierung schon wegen Lebensmittel Preisen gefallen ist, aber das ist in der weit weg Dritten Welt, das kümmert die Ökosfaschos in Europa noch wenig.

Wieder stellt sich die "Bosheit oder Doofheit" Frage, sind die Politiker so blöd das sie nicht wissen was ihre Politik anrichtet oder haben sie einen geheimen Agenda in den sie uns nicht einweihen. Es ist nicht verwunderlich das für die meisten Bürger die Bosheit These glaubwürdiger ist, denn das soviel Blödheit in Menschen passt ist unvorstellbar vor allen studierte Menschen wie unsere Politiker.

Kann es sein das es ganz einfach darum geht den Willen der Eliten durch zu setzen, koste es was es will, Geld oder Leben?

Freitag, 11. April 2008

1968 - Was bleibt davon? Gutes wie Schlechtes.

Meiner Meinung nach hat 1968 bzw. die 60er-Jahre in Deutschland (und teilweise unterschiedlich ausgeprägt in Europa und den USA) folgerichtig eine durch Muff und nicht legitimierten Autoritarismus geprägte Gesellschaft verändert und verbessert.
Heute ist 1968 eher von der Nostalgie der Generationen geprägt und dem Gefühl, etwas gemacht zu haben. Das ist psychologisch verständlich und legitim. Die Anleitung für eine heutige Sozial- und Wirtschaftsordnung gibt diese Erinnerung an gesellschaftspolitische Veränderungen aber nicht.
Der von Teilen der alten 68er und neuen Linken vertretene Staatsglaube führt meiner Meinung nach eher in eine Sackgasse als zu einer Verbesserung von breitem wirtschaftlichem Wohlstand, individueller Freiheit und einer freiwillig und durch caritatives und soziales Engagement getragenen sozialen Gesellschaft.

Donnerstag, 3. April 2008

Panik zu jedm Preis

Würde ein Bundesbürger mal ernsthaft über unsere Regierenden nachdenken, so könnte er zu keinen anderen Schluss kommen, das sie alle mehr Probleme schaffen als sie lösen.

Niemand sieht das so klar wie die Politiker selber, darum werden immer wieder Gefahren vorgetäuscht die unseren "ferngesteuerten Hosenanug"(danke Freeman) und ihren korrupten Gang rechtfertigen sollen. Natürlich ist auch die "Rechte Gefahr" auf den Politikern ihr eigenen Mist gewachsen.

Mittwoch, 2. April 2008

Versteckte bzw. reale Inflation

Seit dem Millenniumswechsel mit dem Top an den internationalen Aktienmärkten steigen weltweit die Goldpreise, besonders in den drei wichtigsten Währungen mit einer Performance zwischen 50 und 70 Prozent (September 1999 bis Juni 2005). In gleicher Höhe „entwerteten“ sich im Gegenzug die jeweiligen Papierwährungen.
Der Goldpreis ist der Markt-Indikator für die „implizite“, der statistisch „justierte“ Konsumwarenpreisindex das ökonomisch-politische Modell für die explizit ausgewiesene Inflation.

Eine vom WDR-Magazin „Plusminus“ vorgenommene Analyse über offizielle Preisstatistiken (ausgestrahlt in der ARD am 22.03.2005) kam zu dem Ergebnis, dass die individuelle jährliche Inflationsrate für eine Familie mit zwei Kindern zwischen Januar 2000 und Februar 2005 bei 9,3 Prozent lag, Familien mit einem Raucher wurden sogar mit 11 Prozent pro Jahr „inflationsbesteuert“! Somit stieg in den letzten fünf Jahren nicht nur der Goldpreis, sondern auch die „versteckte“ Inflation in Euro um mehr als 50 Prozent!


Quelle: http://www.grinvest.de/pdf/kapitalmarktinformation/q-2-2005.pdf

Montag, 31. März 2008

CCC will Diskussion anregen

"Mein Fingerabdruck ist kein Geheimnis, den kann jeder haben. Ich habe nichts zu befürchten."
Damit versucht der Minister offenbar der Aktion des Chaos Computer Clubs den Wind aus den Segeln zu nehmen. Der hatte den Fingerabdruck heimlich von einem Wasserglas abgenommen, aus dem Schäuble bei einer öffentlichen Veranstaltung in Berlin getrunken hatte.
[...]
Applaus bekommt der CCC auch vom Security-Experten Bruce Schneier. Dem britischen Magazin The Register sagte Schneier: "Ich mag den politischen Aktionismus des Hacks". Die Aktion zeige sehr gut das Problem von Fingerabdrücken auf: "Was soll der Minister jetzt schon tun? Seine Fingerabdrücke sind jetzt bekannt für alle Zeit." Datenschützern ist die Integration des Fingerabdrucks in Ausweisdokumente schon schon lange ein Dorn im Auge. "Die Biometrie im ePass soll eingeführt werden, um den Identitätsmissbrauch zu verhindern – in Wirklichkeit wird er aber erhöht, weil durch den ePass biometrische Merkmale wie das Bild des Passinhabers mit hoher Qualität weltweit verfügbar gemacht werden", erklärt Johann Bizer, bis Ende Januar stellvertretender Landesbeauftragter für den Datenschutz in Schleswig-Holstein.


Es soll aber noch Menschen geben, die nicht wollen, dass jeder und vor allem staatliche Behörden willkürlich über ihre Daten verfügen können. "Ich habe nichts zu verbergen, also könnt ihr mich ruhig total überwachen bis in den privatesten Bereich" ist die klassische Begründung für pauschales staatliches Schnüffeln und die genaue Umkehr der eigentlich menschenrechtlich geltenden Unschuldsvermutung. Der Bürger wird, statt in seinen Rechten vom Staat geschützt zu werden - eine der Hauptaufgaben des (liberalen Rechts-)Staates - von diesem als von vorneherein verdächtiges Sicherheitsrisiko und Überwachungsobjekt eingestuft. Und das nicht mehr bei Anfangsverdacht auf eine schwere Straftat, sondern pauschal und ohne, dass ein rechtsstaatlich relevanter Grund vorliegen muss.

Juristisch sind die Hacker allerdings noch nicht aus dem Schneider. Eine Sprecherin des Innenministeriums erklärte am Wochenende gegenüber heise online, man wolle erst die Sachverhalte prüfen, bevor man über ein mögliches juristisches Vorgehen entscheide. So sei noch nicht sicher, ob es sich bei dem Fingerabdruck tatsächlich um den von Schäuble handle. Selbst wenn der Minister nicht gegen die Veröffentlichung vorgeht, könnten zum Beispiel die Datenschutzbehörden des Bundes und der Länder Bußgelder verhängen oder sogar ein Strafverfahren einleiten.

Wenn das so wäre, also wenn (staatsangestellte) Datenschützer wirklich noch auf Basis von Gesetzen gegen Datenmissbrauch und Überwachung vorgehen könnten, wäre das ja gut, und gerade das, was die Aktion des CCC herausfinden wollte.

Quelle: heise.de

Samstag, 29. März 2008

Inflationomics für Anfänger und Fortgeschrittene


Amerikanische Notenbank soll neue Zuständigkeiten bekommen

29. März 2008 - Die Regierung des amerikanischen Präsidenten George W. Bush plant eine grundlegende Überholung der Finanzaufsicht. Die Kontrolle der Geschäftsbanken soll gestärkt und ausgeweitet werden. Dazu soll vor allem die amerikanische Zentralbank Fed (Federal Reserve) neue Zuständigkeiten bekommen, wie aus einem Dokument hervorging, das der Nachrichtenagentur AP am Freitagabend in Washington vorlag. Damit reagiert die Regierung auf die Probleme, die durch die Immobilienkrise deutlich geworden sind.
[...]
Um die Stabilität auf den Märkten zu garantieren, soll die Fed wesentlich mehr Rechte bekommen, Informationen bei Marktteilnehmern abzufragen. Damit könnten Gefahren für die Stabilität früher erkannt werden.
[...]
Die Fed senkte den Leitzins drastisch und pumpte Milliarden Dollar frisches Geld in den Markt*. Vor Kurzem übernahm sie de facto auch die Rolle des Retters der Märkte**: Mit einem beispiellosen Rettungsprogramm wurde die traditionsreiche Investmentbank Bear Stearns vor dem Bankrott bewahrt. Auch in Deutschland mussten Banken Milliarden abschreiben, einige Institute wie die Sachsen LB oder die IKB handelten in so hohem Ausmaß mit den amerikanischen Kreditpapieren, dass die Banken ins Wanken gerieten.
[...]
In Washington waren in letzter Zeit die Rufe nach einer Neuordnung der Finanzaufsicht immer lauter geworden. Die Krise auf dem Hypothekenmarkt und die jüngsten Turbulenzen im Finanzsystem hatten in Regierung und Kongress zu der Einschätzung geführt, dass die Misere zumindest teilweise auf eine unzureichende staatliche Aufsicht zurückzuführen ist. Eine strengere Kontrolle von Hypothekenbanken und -maklern, von Investmentbanken und Ratingagenturen erscheint Politikern in Washington dringend geboten, um das Finanzsystem zu stärken.
„Die Regulierung muss den Aktivitäten der Marktakteure und auch den Neuerungen auf den Märkten angemessen sein“, hatte Kongressmitglied Barney Frank in der vergangenen Woche gefordert. Der Demokrat ist Vorsitzender des Finanzausschusses im Repräsentantenhaus. Frank plädierte schon damals dafür, der Fed weitreichende Befugnisse in der Finanzaufsicht* und zu Eingriffen in das Marktgeschehen* zu geben.


Quelle: FAZ.net

* Siehe Text "Money is flooding the world markets" von Hans F Sennholz
** Die Zentralbank FED rettete mitnichten den Markt. Sie "rettete" vielmehr eine Bank, die mit FED-gedrucktem ungedecktem Geld spekulierte und dabei Milliarden Dollar von gutgläubigen Anlegern verpulverte. Statt diese die marktwirtschaftliche Konsequenz=dem verdienten Bankrott zu überlassen wurde sie aus politischen (nicht sozialen) Gründen durch weitere gedruckte FED-Milliarden (!) für ihre (eigentlich absehbar ungedeckte) Fehlinvestition belohnt.

Eigentlich genau die zu erwartende Reaktion der Politik auf ein von der Politik erst ermöglichtes Problem: Mehr Politik/staatliche Lenkung, noch weniger marktwirtschaftliche Selbstverantwortung der Banken.
Durch mehr Kompetenzen, sprich Macht, für die politisch beeinflusste Zentralbank FED soll nun "Stabilität" in den Finanzsektor gebracht werden.
Nach Ansicht mancher Ökonomen ist jedoch gerade das künstliche Aufblähen der Geldmenge durch die das Gelddruckmonopol innehabenden Zentralbanken einer der Hauptgründe für ungedeckte Kredite und das Anwachsen von - durch keinen realen Gegenwert/Kapital/Produktion gedeckten - Spekulationsblasen.
Einer der Vorteile für die Politik bei steigendem Einfluss auf den Geldmarkt und größerer Macht der Zentralbank: Mit Inflation kann man eventuell (zumindest für eine Weile) eine direkte - für den Bürger sofort sichtbare - Steuererhöhung vermeiden. Dies kommt der Ausgabenfreude der Politik zugute, da so die Staatseinnahmen erhöht bzw. durch Währungsabwertung die Staatsschulden verringert werden können. Vielen über die Wirkungsweise der Inflation nicht aufgeklärten Bürgern fällt die stärker ansteigende Preissteigerung zwar auf. Man sieht aber nicht sofort den Zusammenhang mit der Verschuldungspolitik der jeweils an der Macht befindlichen Regierung.

Donnerstag, 27. März 2008

Money is flooding the World markets

von Hans F Sennholz

Staatliche/Halbstaatliche Zentralbanken handeln nach einem relativ einfachen Grundprinzip: Wann immer die wirtschaftliche Entwicklung stagniert oder rückläufig ist senken sie ihre Zinsen und vergrößern ihre Kredite. Aber wenn die Wirtschaft sich zu erholen scheint zögern sie diese Zinssenkungen wieder rückgängig zu machen. Die Konsequenz davon ist eine ständige Zunahme der Liquidität [An Geldmenge, nicht an tatsächlich erwirtschaftetem Kapital). Laut Berechnungen der Deutschen Bundesbank verdoppelte sich der weltweite Geldbestand zwischen Ende 1997 und September 2006 beinahe, die tatsächliche wirtschaftliche Produktion wuchs aber nur um etwa 60 Prozent. Solch ein Ungleichgewicht erzeugt entweder steigende Verbraucherpreise oder Preisblasen [stark überhöhte, nicht marktgerechte Preise bei bestimmten Produkten] bei Aktien, Krediten oder dem Immobilienmarkt. Wenn diese [künstlich erzeugten] Preisblasen schließlich platzen verursachen sie viele privatwirtschaftliche Verluste und zwingen Branchen und Firmen zu Krisenmanagement und Neuausrichtung [unter oft erheblichen Kosten].
Jede Woche können wir von Firmenzusammenschlüssen und -übernahmen hören. Ausgestattet mit [u.a. dem von der Zentralbank in Umlauf gebrachten] Geldbestand sind „Private Equity Funds“ immer in der Lage für Firmen hohe Summen zu bieten und Firmen zu übernehmen. Der Zusammenschluss- und Übernahmeboom hält die Aktienpreise aufrecht, von denen die meisten Investoren profitieren. Mehr noch, wenn das Kapital mancher Unternehmen privatisiert wird und andere in Aktien-Rückkäufe investieren, und dadurch das Gesamtangebot an Firmenanteilen verringert wird, erlebt der Aktienmarkt einen außergewöhnlichen Boom, der nach Hoffnung mancher Investoren nie aufhören sollte.
Einige Ökonomen spotten über diesen Optimismus; sie verweisen auf das Platzen der Blasen im Jahre 1929, welches zur Großen Depression bzw. Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre führte. Sie erinnern sich auch an das Platzen der japanischen Blase in den frühen 1990er-Jahren, welches die japanische Wirtschaft für nahezu ein Jahrzehnt in die Krise brachte. Und sie können die monetäre Politik während und nach dem 2. Weltkrieg nicht vergessen, welche bis zum Beginn der 1970er-Jahre die Welt mit US-Dollar überflutet hatte. Einige Länder beendeten daraufhin schließlich die Bindung ihrer Währungen an den US-Dollar und die öl-exportierenden Länder fuhren ihre Öl-Ausfuhr zurück, was für einen starken Anstieg der Rohstoffpreise sorgte. In den frühen 1980er-Jahren bedurfte es großer Zurückhaltung der FED um zumindest eine gewisse Stabilität zurück zu erlangen und etliche Jahre für die freie Wirtschaft um einige der entstandenen Schäden zu beheben und es der us-amerikanischen Wirtschaft zu ermöglichen, wieder zu wachsen.
Aktuell machen staatliche Wirtschaftsplaner und Zentralbankiers dieselben Fehler erneut. Sie alle scheinen niedrige Zinsen geradezu zu lieben und huldigen dem billigen [kredit-, bzw. inflationsfinanzierten] Kapital. Wenn die Zinsen sehr niedrig sind, wie es in den USA und Europa am Anfang dieses Jahrzehnts war, verliert die Wirtschaft einen Orientierungssinn. Dies kann es dann auch unproduktiven/unwirtschaftlichen Herstellern und Anbietern erlauben im Geschäft zu bleiben [ohne die Strategie oder das Angebot ändern zu müssen]. Auf lange Sicht verlieren die Volkswirtschaften ohne die Orientierungsmöglichkeit an wirklichen [,am real erwirtschafteten/vorhandenen Kapital und der Produktivität der Wirtschaft orientierten, nicht von der Zentralbank künstlich veränderten] Zinsen an Effektivität und Produktivität [aufgrund falscher Anreizsetzung durch künstlich niedrige Zinsen].

In einer freien Wirtschaft spielen Zinsen eine ähnliche Rolle wie Preise und Löhne. Sie alle entstehen aus der Nachfrage/den Wünschen und Wert-Beimessungen der Menschen/Verbraucher, die „Angebot und Nachfrage“ hervorrufen, die über die Entscheidungen der Anbieter bestimmen. Am Markt entstandene Zinsen sind Bruttozinsen, die üblicherweise aus drei charakteristischen Teilen bestehen: Dem reinen Zins, dem Abschreibungszins und der Kreditnehmer-Risiko-Prämie. Der reine Zins ist der Hauptbestandteil, welcher aus der ureigenen menschlichen Natur stammt, ökonomische Phänomene im Verlauf der Zeit zu sehen. Er misst zukünftigen Gütern und Bedingungen einen geringeren Wert zu als dem jetzigen Vorteil. Der Unterschied in der Bewertung ist der reine Zins. Die Abschreibungs-Komponente taucht auf, wenn der Staat/die Regierung oder seine/ihre Zentralbank inflationiert und damit die Währung im Wert mindert. Die Höhe dieser Wertminderung bestimmt die Größe dieser Komponente. Die Kreditnehmer-Risiko-Prämie spiegelt schließlich die Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit des Kreditnehmers wider.
Zentralbankiers schenken dem [natürlichen] Marktzins selten Aufmerksamkeit. Ihre Politik ist von den bekannten [keynesianistischen] Lehren von der Stimulation der nationalen Beschäftigungsrate und der [künstlichen, durch Inflation bezahlten Steigerung der] Einkommen bestimmt. Sie scheinen sich nicht bewusst zu sein [oder sein zu wollen], dass alle künstlich veränderten Zinsen im Gegensatz zum am Markt entstandenen Zins falsche Signale sowohl an die Verbraucher wie auch die Anbieter senden. Sie verursachen ein Ungleichgewicht/Fehlanpassung an tatsächlich auf dem Markt vorhandene Güter und Kapitalwerte. Zinsen, die niedriger als der eigentliche Marktzins sind, steigern prompt die Nachfrage nach [künstlich verbilligten] Krediten. Mit all den aktuellen [zentralbanklichen] Zinsen unter dem Marktzins kann es nicht verwundern, dass die Gesamtverschuldung der USA auf einige Billionen Dollar gestiegen ist. (…) Das Federal Reserve System hat, zusammen mit etwa 7.900 Privatbanken, die Geldmittel dafür bereitgestellt, und ausländische Zentralbanken und Privatbanken investierten ihre Dollar-Erträge in fast die Hälfte der Schulden der US-Regierung.
Solch eine Kredit-/Schuldenexpansion, nicht gedeckt durch echte Ersparnisse und Kapitalbildung, erzeugt illusionäre Gewinne und lässt die Menschen glauben, sie seien wohlhabender, als sie tatsächlich sind. Aktien- und Immobilienpreise steigen stark an, verlocken die Menschen dazu, ihre Gewinne zu verpulvern/falsch zu investieren, ihre Häuser übermäßig auszubauen und sich Anwesen [mit real nicht gedecktem Geld] zu schaffen, etc. Tatsächlich könnten sie - Geschäftsmann und Aktienhändler, Manager und Angestellte - damit ihre materielle Substanz [an realem Kapital] vervespern. Aber egal wie weit die FED die Zinsen senkt, wird der Boom zu einem Ende kommen, sobald das Ungleichgewicht [zwischen Kreditmenge und real vorhandenem Kapital] sichtbare Verluste bei der Wirtschaft verursacht. Wenn mehr und mehr Firmen in Schwierigkeiten geraten oder gar bankrott gehen, beginnt die Neuausrichtung und –justierung, die die freie Wirtschaft zwingt, sich wieder an den tatsächlichen Bedingungen [von vorhandenem Kapital, Angebot und Nachfrage] zu orientieren.
Heute ignoriert die FED beharrlich den Marktzins. Sie fährt mit der Ausweitung der Kreditexpansion fort, welche nicht nur den Immobilienmarkt in eine große Blase verwandelt und den Aktienmarkt gepusht hat, sondern auch ein gewaltiges Außenhandels-Ungleichgewicht erzeugt hat. Sowohl die inländischen - [USA], als auch die Falschausrichtungen und Fehlanreize im Ausland erzeugen weiter wachsende Probleme für Handel und Industrie.

Manche Ökonomen sind überzeugt, dass die Zentralbanken einen Ausweg aus dem Dilemma parat haben: Sie könnten schrittweise die Inflation steigern, was alle Bezieher von festen Einkommen und Besitzer von Obligationen/Pfandbriefen/Schuldscheinen etc. [durch das Gelddruckmonopol der Zentralbanken] zwingen würde, den Großteil der entstandenen Verluste zu bezahlen. Optimisten unter den Ökonomen verweisen sogar auf den Einfluss der Globalisierung, welcher den Effekt der Inflation auf den Immobilienmarkt und den Fusions- und Übernahme-Boom zu begrenzen scheine. Die meisten Ökonomen befürchten aber eine Rezession, die ein normaler Teil eines Wirtschaftsablaufes ist. Diese Angst könnte dann die Planung von Unternehmern bestimmen, die daraufhin die Produktion verringern könnten, was wiederum die Arbeitslosigkeit seigen lassen würde. Die Regierung würde daraufhin mit staatlichen Beschäftigungsprogrammen reagieren und verstärkte Wohlfahrtsaufgaben übernehmen. Sie könnte eventuell sogar einige Steuern senken, ihr Haushaltsbudget erhöhen und die Zentralbank anweisen, die Zinsen noch einmal zu senken. Die Inflationsrate wäre damit zum starken Anstieg bestimmt.
Einige eher skeptische Ökonomen sind davon überzeugt, dass damit eine niedergehende Wirtschaftsentwicklung vor uns liegen würde. Üblicherweise weisen sie auf drei Gefahren hin, die einen ernsthaften Einfluss auf die amerikanische Wirtschaft haben könnten: Es gibt einen wachsenden Berg von öffentlicher und privater Verschuldung und Krediten, die auf Geld- und Verschwendungssucht aufgebaut sind. Es gibt ein Multimillionen Dollar schweres Versprechen für ein [staatliches] Rentensystem und eine großes Gebäude aus Regierungsgarantien und Versprechungen die [mit real vorhandenen Werten] nicht eingehalten werden können. Zusätzlich gibt es noch eine ganze Vielfalt von komplexen Derivaten, deren Wert wiederum von anderen Dingen abhängt, wie Aktien, Obligationen, Termingeschäften, Optionsscheinen, Darlehen und sogar reinen Versprechungen und Ankündigungen. Sie alle werden, laut den skeptischen Ökonomen, die logischen Opfer der kommenden wirtschaftlichen Krise werden.
Dieser Ökonom [Hans F. Sennholz], der die Politik der FED und allgemein von Zentralbanken seit den 1950er-Jahren beobachtet hat, teilt in diesem Fall die Ansichten dieser Skeptiker über eine Politik der Inflation. Sie scheinen einen klaren Blick für die Grundprinzipien des Geldmarktes und der Geldpolitik der Regierungen, seit diese die natürliche [marktgebundene] Geldordnung verworfen haben, zu haben. Eine solche natürliche, an die Marktlage und real vorhandene Werte gebundene Geldordnung waren der Gold- und Silberstandard. Aber die Skeptiker übersehen oft die zahllosen Kniffe und Taktiken, mit denen Regierungspolitiker und Zentralbankiers die eigentlich sichtbaren Folgen ihrer [vom realen Markt losgelösten] Geldpolitik kaschieren können. Vor diese Folgen vollends zu Tage treten wird es vermutlich ein finanzpolitisches Armageddon geben, mit einer Vielzahl neuer staatlicher Regulierungen und Eingriffe, die die Folgen der derzeit betriebenen staatlichen Geldpolitik verschwinden lassen oder zumindest verstecken sollen. Diese Politik wird sich immer schneller ändern müssen, um die schon jetzt sichtbaren Folgen zu überdecken. Wegen der öffentlichen Uninformiertheit und immer noch weit verbreiteten Unkenntnis über die Zusammenhänge monetärer Politik und ihrer weitreichenden Auswirkungen ist eine große Mehrheit der Bevölkerung immer noch bereit ,diese Art der Geldpolitik hinzunehmen und begrüßt die [als Lösung vorgeschlagenen] Regulierer und staatlichen Geldkontrolleure.


Nach einer kurzen Periode der staatlichen Preis- und Lohnlenkung könnten die Stimmen der Vernunft, die derzeit kaum öffentlich präsent sind, wieder gehört werden. Es wird ihnen eventuell sogar erlaubt werden die us-amerikanische Wirtschaft wieder in die Lage zu versetzen sich wieder zu erholen, in dem sie die Masse von [staatlich festgelegten] Preis- und Lohnlenkungen aufheben und es Löhnen und Preisen wieder ermöglichen durch sich am Markt auszurichten. Sie werden eventuell sogar eine Währungsreform anstrengen müssen, was die Ausgabe eines neuen Geldes in einem unterschiedlichen Verhältnis zum alten Geld bedeuten würde. Viele Länder überall auf der Welt haben in den letzten Jahrzehnten bereits Währungsreformen erleiden müssen. Für die US-Amerikaner wäre es eine neue Erfahrung.
Wir können nicht sagen, was die Zukunft bringen wird, aber wir müssen uns für sie vorbereiten. Ich vermute einen stufenweisen Anstieg der politischen Kontrolle über das wirtschaftliche Leben der Menschen, was zu zahllosen Fehlanpassungen und -ausrichtungen, Verzerrungen und Stagnation [in der Wirtschaft] führen würde. Aber diesem Trend in der us-amerikanischen Politik und seinen schädlichen Auswirkungen auf die Wirtschaft steht eine weltweite Entwicklung in Richtung offenerer Märkte gegenüber. Da die Handelsbarrieren weltweit derzeit eher kleiner werden und Investitionskapital relativ frei ist, in Länder mit geeigneten Rahmenbedingungen zu wechseln, welche dadurch einen starken Anstieg ihrer Produktivität und des Lebensstandards erleben, wird es für US-Politiker und staatliche Wirtschaftslenker schwerer, ihre Macht zu erhalten und auszubauen und auf eine Kommando-Wirtschaft hinzuarbeiten. Sie können das Licht der wirtschaftlichen Freiheit nicht auslöschen, das schon an so vielen Orten auf der Welt entzündet wurde.

Originaltext in Englisch hier: http://www.inflationomics.com/article.php?article=Money%20is%20Flooding%20the%20World%20Markets

übersetzt von Seba96

In memoriam Hans F Sennholz (1922-2007)

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