Vatikan gliedert sich ins Geldsystem ein
Der Vatikan gründet nach Medienberichten eine eigene Zentralbank, um Transparenz und Kontrolle in die Finanzgeschäfte des Heiligen Stuhls zu bringen. Ein Ziel sei es dabei, die Operationen der immer wieder in die Schlagzeilen geratenen Vatikanbank IOR und anderer päpstlicher Finanzeinrichtungen zu überwachen, berichtete die Turiner Tageszeitung "La Stampa" am Mittwoch. Außerdem gehe es dem Vatikan um die Anpassung seiner Bankgeschäfte an die internationalen Normen. Papst Benedikt XVI. wolle das vatikanische Zentralinstitut an diesem Donnerstag mit einer Bekanntmachung vorstellen.
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Mit der "historischen Wende", ein übergeordnetes Organ zur Kontrolle und Transparenz der Finanzgeschäfte zu schaffen, kommt nach dem Bericht eine weitere, vom Vatikan mit der EU vereinbarte Neuerung: Der Vatikan will eine gewisse Menge an Euro-Münzen mit dem Bild des Papstes darauf nicht mehr nur Sammlern vorbehalten, sondern auch in Umlauf bringen.
Quelle für auszugsweise Zitate: APA und Wirtschaftsblatt.at
Die Einrichtung und finanzpolitische Nutzung einer Zentralbank mit Geld-Monopol ist eine der wichtigsten Bausteine eines modernen Verteilungsstaates. Der Vatikan braucht eigentlich keine Zentralbank, weil er (noch) sozialkulturell hierarchisch-feudal organisiert ist. Der Vatikan muss eigentlich kein Geld drucken (bzw. fiat money künstlich inflationieren), denn er kann derzeit immer noch mit realen Werten wirtschaften. Leider passt sich der Vatikan hier, immerhin erst nach langer Zeit, dem "modernen" zentralbank-gesteuerten Geldsystem an. Ein wenig Anachronismus geht verloren. Dieser aber wiederum ist einer der wichtigsten Komponenten der Unverwechselbarkeit der Katholischen Kirche. Wenn man ein Freund der Kirche als ethisch-moralische Orientierungs-Institution ist, kann man diesen Schritt bedauern. Wenn man sowieso für eine radikale Modernisierung der katholischen Kirche ist - oder direkt für deren Untergang plädiert - findet man die "FED"isierung des Vatikan vielleicht gut.
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Mit der "historischen Wende", ein übergeordnetes Organ zur Kontrolle und Transparenz der Finanzgeschäfte zu schaffen, kommt nach dem Bericht eine weitere, vom Vatikan mit der EU vereinbarte Neuerung: Der Vatikan will eine gewisse Menge an Euro-Münzen mit dem Bild des Papstes darauf nicht mehr nur Sammlern vorbehalten, sondern auch in Umlauf bringen.
Quelle für auszugsweise Zitate: APA und Wirtschaftsblatt.at
Die Einrichtung und finanzpolitische Nutzung einer Zentralbank mit Geld-Monopol ist eine der wichtigsten Bausteine eines modernen Verteilungsstaates. Der Vatikan braucht eigentlich keine Zentralbank, weil er (noch) sozialkulturell hierarchisch-feudal organisiert ist. Der Vatikan muss eigentlich kein Geld drucken (bzw. fiat money künstlich inflationieren), denn er kann derzeit immer noch mit realen Werten wirtschaften. Leider passt sich der Vatikan hier, immerhin erst nach langer Zeit, dem "modernen" zentralbank-gesteuerten Geldsystem an. Ein wenig Anachronismus geht verloren. Dieser aber wiederum ist einer der wichtigsten Komponenten der Unverwechselbarkeit der Katholischen Kirche. Wenn man ein Freund der Kirche als ethisch-moralische Orientierungs-Institution ist, kann man diesen Schritt bedauern. Wenn man sowieso für eine radikale Modernisierung der katholischen Kirche ist - oder direkt für deren Untergang plädiert - findet man die "FED"isierung des Vatikan vielleicht gut.
Seba96 - 30. Dez, 17:19
1 Kommentar - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Horst (Gast) - 30. Dez, 18:38
Ein sehr fairer Artikel, der immer sachlich bleibt. Kompliment. An anderer Stelle liest man nur linke Propaganda dahingehend. Daumen hoch!
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