Braucht die FDP eine komplette inhaltliche Neuausrichtung?
Eine Einschätzung aus politstrategischer Sicht
Wenn sich die FDP wenigstens als 5%-Oppositionspartei mittelfristig erhalten möchte, müsste man ihr mediendemokratisch vielleicht raten: Die FDP braucht keine Programmkorrektur, sondern eine mediale Imagekorrektur. (Es sei denn sie will eine andere Partei werden und damit sich selbst auflösen.) Die FDP ist eine Korrektivpartei, die inhaltlich nicht für große Massensammlung verwendbar ist.
Sie kann es schaffen, sich wieder als solide Kleinpartei zu positionieren, wenn sie ihr mediales Image als gesamtgesellschaftliches Feindbild und Projektionsfläche für Hass am bestehenden politischen System wenigstens teilweise abstreifen kann. Die ausgewogenen Medien (ein paar gibt es ja in Deutschland) könnten dann wieder ein differenziertes Bild der FDP zeichnen. Denn die politisch motivierte und an ihrer eigenen Macht berauschte Mehrheit der Printmedien wird jeden neuen FDP-Vorsitzenden so lange "beschießen" und selektiv darstellen, bis er wieder ins medial vermittelte Image des "bösen Neoliberalen" und HartzIV-Schrecks passt, der Mittelschichts-Bürgern mit Abstiegsängsten noch mehr Angst macht. Die grün-rot bewegte Mehrheit der schreibenden Zunft, die vom Schreibtisch aus die Welt nach ihrem Bild verbessern möchte, hat aber auch ein Interesse daran, dass die FDP nicht ganz verschwindet. Denn der Weltverbesserer vom Schreibtisch braucht auch weiterhin ein verwendbares Feindbild. Dafür braucht er eine Rolle, die von seinem Publikum leicht als "böse" erkannt werden kann und über das sich viele Menschen trotz sonstiger Meinungsverschiedenheiten leicht einig werden können. Man streitet sich über vieles, aber "dass die FDP das Letzte und das Übel der Parteienlandschaft ist" und Guido Westerwelle der säkulare "Teufel" für den heutigen (zumindest durch die Medienmehrheit vermittelten) Zeitgeist ist, darauf können sich die meisten Bessermenschen mit den gestressten Arbeitsmenschen und den "Früher war alles besser"-Romantikern einigen.
Die FDP dient so als Verkörperung des "Kapitalismus" und aller vermeintlichen Übel, gegen die der schreibende Weltverbesserer "tapfer ankämpft". Das schwarz-gelbe Feindbild ist als Kontrast für die Konstruktion der rot-grünen Werte unersetzlich. Schwarz ist aber mehrheitstauglich und Massenpartei und daher als Sündenbock nicht instrumentalisierbar. Nur kleine Gruppen, die man leicht in eine Ecke drängen kann, geben gute Feindbilder ab. So wie "gut" "böse" braucht um gut sein zu können.
Wenn sich die FDP wenigstens als 5%-Oppositionspartei mittelfristig erhalten möchte, müsste man ihr mediendemokratisch vielleicht raten: Die FDP braucht keine Programmkorrektur, sondern eine mediale Imagekorrektur. (Es sei denn sie will eine andere Partei werden und damit sich selbst auflösen.) Die FDP ist eine Korrektivpartei, die inhaltlich nicht für große Massensammlung verwendbar ist.
Sie kann es schaffen, sich wieder als solide Kleinpartei zu positionieren, wenn sie ihr mediales Image als gesamtgesellschaftliches Feindbild und Projektionsfläche für Hass am bestehenden politischen System wenigstens teilweise abstreifen kann. Die ausgewogenen Medien (ein paar gibt es ja in Deutschland) könnten dann wieder ein differenziertes Bild der FDP zeichnen. Denn die politisch motivierte und an ihrer eigenen Macht berauschte Mehrheit der Printmedien wird jeden neuen FDP-Vorsitzenden so lange "beschießen" und selektiv darstellen, bis er wieder ins medial vermittelte Image des "bösen Neoliberalen" und HartzIV-Schrecks passt, der Mittelschichts-Bürgern mit Abstiegsängsten noch mehr Angst macht. Die grün-rot bewegte Mehrheit der schreibenden Zunft, die vom Schreibtisch aus die Welt nach ihrem Bild verbessern möchte, hat aber auch ein Interesse daran, dass die FDP nicht ganz verschwindet. Denn der Weltverbesserer vom Schreibtisch braucht auch weiterhin ein verwendbares Feindbild. Dafür braucht er eine Rolle, die von seinem Publikum leicht als "böse" erkannt werden kann und über das sich viele Menschen trotz sonstiger Meinungsverschiedenheiten leicht einig werden können. Man streitet sich über vieles, aber "dass die FDP das Letzte und das Übel der Parteienlandschaft ist" und Guido Westerwelle der säkulare "Teufel" für den heutigen (zumindest durch die Medienmehrheit vermittelten) Zeitgeist ist, darauf können sich die meisten Bessermenschen mit den gestressten Arbeitsmenschen und den "Früher war alles besser"-Romantikern einigen.
Die FDP dient so als Verkörperung des "Kapitalismus" und aller vermeintlichen Übel, gegen die der schreibende Weltverbesserer "tapfer ankämpft". Das schwarz-gelbe Feindbild ist als Kontrast für die Konstruktion der rot-grünen Werte unersetzlich. Schwarz ist aber mehrheitstauglich und Massenpartei und daher als Sündenbock nicht instrumentalisierbar. Nur kleine Gruppen, die man leicht in eine Ecke drängen kann, geben gute Feindbilder ab. So wie "gut" "böse" braucht um gut sein zu können.
Seba96 - 5. Apr, 20:20
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